Mit den Augen eines Landwirts.


Blogeintrag vom 29. August 2021



Futterberge wohin das Auge reicht!

Moin liebe Leser*innen,

in den letzten Wochen haben wir sowohl die erste als auch die zweite Futterernte auf unserem Grünland vorgenommen. Durch den verregneten und kühlen Mai verzögerte sich die Ernte im Verhältnis zum sonstigen Erntezeitpunkt um ungefähr vier Wochen. Anfang Juni war es dann endlich soweit. Die bereits Tage zuvor abgeschmierten und eingestellten Maschinen kamen zum Einsatz. Die Traktoren wurden auf Drehzahl gebracht und die Ernte begann.

Zum Beginn der Erntekette steht das Mähwerk. Das Gras wird durch rotierende Messer abgeschnitten und fällt an Ort und stelle um. Hierbei ist die Schnitthöhe zu beachten, da ein zu tiefer Schnitt das Nachwachsen vom Gras verschlechtert.

Nachfolgend kommt der sogenannte Kehrer zum Einsatz. Das am Boden liegende Gras wird durch Zinken aufgenommen, für eine bessere Trocknung angeschlagen und hoch geworfen, damit Sand und Futter getrennt werden. Sand im Futter ist nicht förderlich, da dieser für die Kuh keinen Futterwert bietet und nicht verdaut wird.

Als nächstes kommt ein Schwader, welcher das auf der ganzen Fläche am Boden liegende Gras zu Reihen zusammen ragt. Dies dient dazu, dass nachfolgende Erntemaschinen die Futterbergung zügig vollziehen können. Diese Maschinen sind meistens sehr teuer im Einsatz und sollten daher effizient eingesetzt werden.

Nachdem die Schwaden geformt wurden, kam zum ersten Schnitt ein Häcksler vom Lohnunternehmer zum Einsatz. Dieser sammelt das Gras auf und befördert es in Wagen, welche über ein Rohr vom Hacksler befüllt werden. Beim zweiten Schnitt setzten wir eigene Erntetechnik ein, da wir auf deutlich weniger Fläche Gras ernten wollten.

Die ganze Ernte wird zusammen auf einen großen Haufen gefahren. Auf diesem Haufen wird das Gras durch die Wagen in dünnen Schichten verteilt und durch einen Traktor mit Verteiler fest gewalzt. Dies dient zum einen dazu, dass Luft aus dem Silo gedrückt wird und zum anderen, dass das Futter komprimierter und somit platzsparender gelagert wird.

Nachdem die Futterbergung erledigt ist wird eine Folie über den Silo gezogen und mit Sandsäcken, Reifen und Netzen beschwert.

Wenn der Haufen luftdicht verschlossen ist beginnt der sogenannte Silierungsprozess. Durch den anaeroben Zustand senken Milchsäurebakterien den pH-Wert auf etwa 4,5 bis 5 ab und machen so das Futter haltbar. Die Milchsäurebakterien gelangen über das Futter auf natürlichem Wege in den Silo.

Das geerntete Futter dient auf unserem Betrieb dafür, dass die Kühe auch über den Winter immer genug zu fressen haben. Über den Sommer sammeln sie sich auf den Wiesen ihr Futtergras selbst.

Silofahren ist immer arbeitsintensiv und bringt auch Stress mit sich: „Hält das Wetter? Halten die Maschinen durch?“. Doch ist es wie mit jeder Ernte, es werden die „(Feld)Früchte“ der eigenen Arbeit eingefahren. Das macht einen nach getaner Arbeit glücklich und zufrieden.

Kiek ma wedder in!
Euer Torben

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