Mit den Augen eines Landwirts.


Blogeintrag vom 26. November 2021


Selbstversorgung

Ein Glück, unser Teller ist nicht leer!

Moin liebe Leser*innen,

Der 18. November ist ein Tag wie jeder andere auch. Oder etwa nicht?

Am 18.11. wurde Micky Mouse geboren, es ist der Tag des Tastentelefons und der Tag des Okkultismus. Manchmal ist am 18.11. auch Buß- und Bettag.

Der benannte Tag ist in meinen Augen jedoch mehr als das. Es ist der Ernährungsumkehrtag. Die restliche Zeit des Jahres sind wir rechnerisch auf Importe angewiesen. Der Selbstversorgungsgrad in Deutschland liegt bei 89%.

Es ist irgendwie merkwürdig zu wissen, da wir sowohl technisch, als auch klimatisch gute Bedingungen haben, um uns selbst zu versorgen, sind wir dazu trotzdem nicht in der Lage. Hindernisse sind hier die vergleichsweise höheren Lohnkosten oder die Handelspraktiken des Einzelhandels. Der Einzelhandel storniert teils Bestellungen wenige Stunden vor Auslieferung. Das Gemüse ist dann teilweise schon geerntet, muss dann aber verworfen werden, da es nicht mehr 100% frisch ist. Trotz getaner Arbeit sehen Landwirte für dieses Gemüse keinen Cent.

Rein rechnerisch reicht das selbst erzeugte Obst bis zum 20. Februar und das Gemüse bis zum 06. Mai eines Jahres. Allerdings liegt bei Kartoffeln (138%), Fleisch (118%), Milch (111%) und Getreide (103%) der Selbstversorgungsgrad teils deutlich über 100%. Nach einer vielseitigen Ernährung klingt das nicht unbedingt, aber immerhin werden wir satt. Mit dem Start der Corona-Pandemie sind einige Produkte knapp geworden. Wer Mitarbeiter von Krankenhäusern kennt, der weiß, wie knapp Schutzkleidung gerade zu Beginn der Pandemie war. Die weltweiten Handelsströme sind jedoch immer noch nicht in Takt. Besonders Computerchips sind aktuell sehr knapp.

Meiner Meinung nach zeigt dies eindeutig, dass wir uns nicht zu sehr auf Importe verlassen sollten. Vor allem beim Obst und Gemüse besteht hier dringend Nachholbedarf. Und besonders das, kann fast jeder von uns selbst anbauen.

Wer nicht die Möglichkeit hat Gemüse oder Obst im eigenen Garten anzubauen, kann mittlerweile vielerorts beispielsweise an urban gardening Projekten teilnehmen.
…Vielleicht sogar auch bald in Ellerbek!

Kiek ma wedder in!
Euer Torben

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