Mit den Augen eines Landwirts.


Blogeintrag vom 14. Februar 2021


Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln?!

Moin liebe Leser*innen,

„Du bist vielleicht ein Bauer!“. Genau in dem Moment hatte ich mir so richtig ordentlich auf die Hose gekleckert und die liebevollste Geschwisterliebe kam zum Vorschein. In meinem Fall ist es sogar wahr, ich bin ein Bauer. Doch wieso wird Bauer als Schimpfwort verwendet? Woher kommen die Vorurteile gegenüber Landwirten, wobei Landwirte mittlerweile komplexe und hochtechnisierte Höfe bewirtschaften?

Um die Herkunft zu ermitteln, muss weit in die Vergangenheit geschaut werden. Im 12. Jahrhundert versuchten die Adligen sich von der ländlichen Bevölkerung abzugrenzen. Bauern galten als grob, derbe und unfein.
Wie wir sehen, hatten die Adligen damit Erfolg. Immer noch ist das Wort Bauer negativ behaftet und selbst bei mir schwingt immer etwas Negatives mit, wenn ich es höre.

Aber ernten die dümmsten Bauern denn nun die dicksten Kartoffeln?

In meinen Augen ist es für einen Landwirten, wie für jeden jungen Menschen zum Berufseinstieg, enorm wichtig, sich gut fortzubilden. Eine landwirtschaftliche Ausbildung reicht meistens nicht mehr aus, um langfristig einen Betrieb erfolgreich zu führen. Die Ausbildung in der sogenannten HöLa (= höhere Landbauschule), die Meisterausbildung oder ein Studium eröffnet einem Landwirten Wissen und somit auch deutlich mehr Möglichkeiten in der Bewirtschaftung. Jedoch muss zum einen das erworbene Wissen in der Praxis angewendet und zum anderen muss sich regelmäßig fortgebildet werden. Denn wie andere Bereiche auch, unterliegt die Landwirtschaft einem ständigen Wandel. So auch in der Zukunft. Besonders unser Boden und seine Zusammenhänge sind bisher nur wenig erforscht.

Doch um nun die Frage „ernten die dümmsten Bauern die dicksten Kartoffeln“ mit den Worten meines ehemaligen Dozenten zu beantworten: kommt drauf an!

Wenn ein einziges Jahr betrachtet wird, dann kann immer ein anderer das beste Ernteergebnis erzielen. Doch im Durchschnitt der Jahre oder gar Jahrzehnte, werden die Ergebnisse der Landwirte mit einem besseren Wissen, gegenüber den anderen, besser sein.

Kiek ma wedder in!
Euer Torben

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